Die Herzgruppe am Wohnort ist eine Gruppe von Patienten mit koronarer oder einer anderen Herzkrankheit. Eine solche Gruppe trifft sich unter Leitung eines speziell ausgebildeten Übungsleiters und eines kardiologisch erfahrenen Herzgruppenarztes regelmäßig, zumeist einmal wöchentlich, um gemeinsam durch Bewegungstherapie, Entspannungsübungen, Gruppengespräche, medizinische Informationen und andere Maßnahmen (z. B. Ernährungsberatung, Wiederbelebungskurs etc.) die Reduzierung der cardio-vaskulären bzw. Herz-Kreislauf-Risikofaktoren anzustreben.
Bewegungstherapie als wesentlicher Bestandteil ist dabei die ärztlich verordnete, dosierte, der Leistungseinschränkung des Patienten individuell angepaßte und ärztlich überwachte körperliche Aktivität. Die Verantwortung für die gesamte Therapie (insbesondere die medikamentöse) jedes Teilnehmers liegt beim behandelnden und die Herzgruppe verordnenden Haus- bzw. Facharzt.
Es wird nach dem Grad der Belastbarkeit unterschieden:
Übungsgruppe: Belastbarkeit weniger als 75 Watt oder weniger als 1 Watt/kg Körpergewicht.
Trainingsgruppe: Belastbarkeit mindestens 75 Watt oder mehr als 1 Watt/kg Körpergewicht.
Gemischte Gruppe: die übliche Gruppengröße von 20 Teilnehmern kommt zum Teil aus räumlichen oder personellen Gründen nicht zustande oder es werden aus psychologischen, didaktischen oder medizinischen Gründen alle Patienten in einer Gruppe zusammengefaßt.
Sondergruppen: Nachfolge-Herzgruppe Präventionsgruppe
Für die Teilnahme an Herzgruppen kommen in Frage (nach Empfehlung der Akut-/Rehaklinik und des behandelnden Arztes):
Patienten mit koronarer Herzerkrankung
Patienten mit Herzfehlern und Herzklappenfehlern, insbesondere nach operativer Korrektur
Patienten nach Herztransplantation
Patienten nach Myocarditis
Patienten mit Kardiomyopathien (KM)
Patienten nach Implantation eines Schrittmachers bzw. Defibrillators
An medizinischen Unterlagen, die nicht älter als drei Monate sein dürfen, sind erforderlich:
Die Mitglieder einer Herzgruppe treffen sich in der Regel einmal in der Woche zum Gesundheitssport, zu Spielen und Gesprächen.
Bei Sport und Spiel geht es jedoch nicht darum, Höchstleistungen zu erreichen. Vielmehr wird den Teilnehmern in der Herzgruppe die Möglichkeit gegeben, an ihrem Wohnort die in der Rehabilitationsklinik erlernte Bewegungstherapie fortzusetzen. Dabei soll sich jeder so viel belasten, wie es sein Gesundheitszustand erlaubt und vom Arzt und Übungsleiter für Herz und Kreislauf für notwendig gehalten wird.
Durch die richtig dosierte Bewegung werden Herz und Kreislauf trainiert und die Ausdauer gefördert. Ein trainiertes Herz strengt sich weniger an bei den Belastungen im Beruf und im Alltagsleben. Auch ist ein trainiertes Herz gegenüber Rhythmusstörungen widerstandsfähiger.
Die Gefahr, daß Sie sich bei Sport und Spiel in der Herzgruppe überfordern, besteht praktisch nicht. Dafür sorgen Ihr Hausarzt, der Übungsleiter und der Herzgruppenarzt.
Gleichzeitig gewinnen Sie dabei auch Erfahrung zur Beurteilung von Alltagsbelastungen.
Warum es sich lohnt, einzusteigen:
Wie steige ich konkret ein ?
Bildmaterial: Aus verschiedenen Herzgruppen des Saarlandes
Redaktion: Günther Puhl, 2. Vorsitzender der Herzgruppen Saar Verantwortlich für den Inhalt: Vorstand der Herzgruppen Saar